Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Institut für Klassische Philologie, HU Berlin

Geschichte des Instituts für Klassische Philologie

Die Klassische Philologie ist eine der tragenden Gründungsdisziplinen der Berliner Universität. Das Philologische Seminar August Boeckhs (seit 1811) und das von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff 1897 gegründete Institut für Altertumskunde setzten international gültige wissenschaftliche Maßstäbe. Der Niedergang in der NS-Zeit und in der DDR mündete nach 1968 im faktischen Ende des klassisch-phi­lologischen Studien- und Wissenschaftsbetriebs. Nach 1990 kam es somit zu einem wirklichen Neu­beginn mit den Besetzungen der beiden fachwissenschaftlichen Professuren sowie der Fach­di­daktik. Im Jahr 2007 wurde die bisherige latinistische Assistentenstelle in eine Juniorprofessur umgewandelt, 2009 konnte die eingeworbene Alexander-von Humboldt-Professur am Institut etabliert werden.

Die Altertumswissenschaft an der Humboldt-Universität ist nach der Wende nicht mehr in einem gemeinsamen Institut zusammengefasst, sondern auf verschiedene Fakultäten verteilt und damit in diachrone Strukturen eingebunden. So arbeitet die Klassische Philologie im Rahmen der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät mit den Neueren Philologien produktiv zusammen. Das „Berliner Antike-Kolleg“ (BAK) bildet die institutionelle Basis für die inner- und überuniversitäre Kooperation der altertumswissenschaftlichen Disziplinen untereinander

Die Studierendenzahl stieg in den 1990er und 2000er Jahren stark an, in den 2010er Jahren ging sie wie überall im deutschsprachigen Raum aufgrund der Arbeitsmarktlage deutlich zurück, doch weist die Klassische Philologie an der HU die höchsten Stu­dierendenzahlen in Berlin und Branden­burg auf.

Mit der Mitgliedschaft im SFB „Transformationen der Antike“ (2005-2016), im Cluster „Topoi“ (2007-2019), im SFB 980  "Episteme in Bewegung" (2012-2024) sowie durch die Kongresse der „Fédération International des Associations des Études Classiques“ (2009) und des „Deutschen Altphilologenverbands“ (2016) etablierte sich die Klassische Philologie an der HU deutschlandweit und war endgültig international sichtbar. Ein Meilenstein war die Berufung von Philip van der Eijk auf die AvH-Professur 2010, was zahlreiche internationale Gäste nach Berlin brachte und bringt. 2023 bewilligte die DFG das Langfristvorhaben "Galens Kommentar zu den hippokratischen Aphorismen" (Projektleiter: Philip van der Eijk, Markus Asper und Oliver Overwien).