Humboldt-Universität zu Berlin - Faculty of Language, Literature and Humanities - Alexander von Humboldt Professorship

Wintersemester 2017/18

Forschungskolloquium "Antike Medizin"

CO | Mo 10-12 | wöch. (ab 16.10.2017) | UL 6, 3053 | C. Thumiger

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In diesem Kolloquium werden wir verschiedene Aspekte der antiken Medizin und ihre Beziehung zur antiken Philosophie, Literatur und Kulturgeschichte betrachten. Studierende und Kolleginnen und Kollegen haben die Möglichkeit, ihre Forschung zu präsentieren; in manchen Wochen werden eingeladene WissenschaftlerInnen vortragen.

Bei Interesse melden Sie sich bei Chiara Thumiger: chiara.thumiger@hu-berlin.de.

 

Griechische Briefliteratur

UE | Mo 14-16 | wöch. | UL 6, 3052 | G. Ecca

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In diesem Kurs werden die unterschiedlichen Charakteristika der antiken griechischen Briefliteratur von der klassischen Zeit bis zur römischen Kaiserzeit (5. Jh. v. Chr. - 2. Jh. n. Chr.) präsentiert, die je nach Autor, Gattung und Abfassungszeit der Werke variieren. Einige wichtige Textpassagen aus den Briefen von Platon, Epikur, ps.-Hippokrates, Alkiphron werden im Original gelesen, übersetzt und kommentiert.
Reader und weitere Informationen sind ab Ende September beim Lernmanagementsystem Moodle abrufbar (Passwort ist über E-Mail-Anfrage bei Frau Dr. Ecca erhältlich).

Literatur: N. Holzberg, Der griechische Briefroman. Gattungstypologie und Textanalyse, Tübingen 1994; P. A. Rosenmayer, Ancient Epistolary Fictions. The Letter in Greek Literature, Cambridge 2001.

 

Aristoteles, De anima

UE | Mo 16-18 | wöch. | UL 6, 3053 | R. Lo Presti

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Die Schrift De anima (Über die Seele) ist ohne Zweifel ein der berühmtesten und bedeutungsvollsten Werke des Aristoteles. Mit dieser Schrift gründet Aristoteles eine philosophische Psychologie, in dem er eine theoretische, und in diesem Sinne, wissenschaftliche Betrachtung der Seele deren Vermögen und Tätigkeiten anbietet. Hier wird die Seele als diejenige Entität behandelt, die bewirkt, dass einem natürlichen Körper das Prädikat „lebendig“ zugesprochen werden kann. Das Werk besteht aus drei Büchern. Das erste enthält eine philosophische Kritik, die Aristoteles gegen die Seelenauffassungen seiner Vorgänger richtet. Von dieser Kritik ausgehend entfaltet Aristoteles im zweiten Buch unterschiedliche und immer genauere Definitionen der Seele und fokussiert auf die Vermögen, die zum vegetativen und sensitiven Seelenteil gehören. Im dritten Buch werden vor allem das Vorstellungs- und das Denkvermögen zur Sprache gebracht. Im Seminar werden wir das erste Buch nur summarisch betrachten und unsere Aufmerksamkeit auf das zweite und das dritte Buch richten.

Das Seminar wird stark diskussionsorientiert sein und setzt deshalb eine aktive Teilnahme voraus. Es wird erwartet, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Laufe des Semesters zumindest ein Referat halten, und selbstverständlich sollen auch alle mit Fragen und Beiträgen regelmäßig zur Diskussion beitragen. 

Die Kenntnis der griechischen Sprache ist  willkommen, aber nicht erforderlich. Wir werden den aristotelischen Text in deutscher Übersetzung lesen, wobei wir auf den griechischen Text in systematischer Weise verweisen werden, um Kernbegriffe zu verdeutlichen und theoretisch relevante textuelle Schwierigkeiten bzw. Unklarheiten zur Sprache zu bringen.

Literatur:  Eine vollständige Primär- und Sekundärliteraturliste wird in der ersten Seminarsitzung zur Verfügung gestellt.

 

Einführung in die griechische Philosophie: Platons Protagoras

GK | Mo 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | R. Lo Presti

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Dieser Einführungskurs bietet einen Überblick zu Grundlinien, Hauptthemen, Fragen und Leitmotiven der griechischen Philosophie. Wie, wann, warum und wozu entsteht der philosophische Diskurs bei den Griechen? Wie unterscheidet sich dieser Diskurs von anderen Wissens- und Denkformen? Auf welche Fragen und auf welche Denkobjekte richten die ersten Philosophen ihre Aufmerksamkeit, und wie entwickelt sich die Philosophie in Zusammenhang mit der Entstehung der „Polis“ und der Entwicklung des „demokratischen“ Ideals? Die ersten Sitzungen des Kurses werden diesen und ähnlichen Fragen gewidmet sein.  Um diese Punkte beantworten zu können, werden wir Texte von einigen Vorsokratikern sowie auch von Platon, Aristoteles und Epikur durcharbeiten. Danach werden wir uns auf zwei weitere Fragen fokussieren, und zwar: Ist die Tugend ein lehrbares Wissen? In welchem Verhältnis stehen Philosophie und Rhetorik zueinander? Um diese Fragen erörtern zu können, werden wir ausgewählte Stellen aus Platons Dialog Protagoras heranziehen.

Texte: Plato. Platonis Opera, ed. John Burnet. Oxford University Press. 1903; Platon, Protagoras, hrsg. K. Bayer und G. Bayer, Berlin 2011.
Eine Textauswahl zum Thema „Was ist Philosophie?“ wird am Anfang des Seminars in Moodle zur Verfügung gestellt werden.

Literatur: Eduard Zeller, Grundriss der Geschichte der griechischen Philosophie, Leipzig 1883.

 

Seneca, de clementia

UE | Mo 8.30-10 | wöch. | UL 6, 3053 | R. Lo Presti

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Seneca verfasste in den Jahren 55-56 n.Chr. das aus zwei Büchern bestehende Werk De clementia als eine an den jungen Kaiser Nero adressierte Mahnschrift. Ziel dieses Werkes ist es, die ideale Figur des guten Herrschers in Kontrast zu der des Tyrannen zu setzen und dem jungen Nero mithilfe historischer Paradebeispiele zu zeigen, wie er als Kaiser sein Verhältnis zum Volk am besten verstehen und gestalten soll. Seneca zielt in diesem Werk nicht darauf ab, die Legitimität des Prinzipats in Frage zu stellen. Er klärt vielmehr über die moralischen und psychologischen Eigenschaften auf, durch die sich ein guter und milder Herrscher auszeichnen muss. Seneca lässt diese Auffassung der Herrschaft auf stoischem Gedankengut beruhen, insofern als er den Willen und das Handeln des guten Herrschers als Ausdruck und Verwirklichung der universellen Vernunft im menschlichen Bereich schildert.
Wir werden beim Kurs ausgewählte Stellen aus beiden Büchern von De clementia lesen und übersetzen.

Literatur: Eine vollständige Primär- und Sekundärliteraturliste wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt werden.

 

Tacitus, Annales (Die Nerobücher)

UE | Do 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | R. Lo Presti

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In seinem zweiten großen Geschichtswerk (neben den Historien) behandelt Tacitus die Zeit vom Tod des Augustus und dem Regierungsantritt des Tiberius bis (wahrscheinlich) zum Tod Neros. Das Werk ist der Höhepunkt der römischen Annalistik und der senatorischen Geschichtsschreibung. Auch wenn Tacitus in seinem Werk nach eigenen Worten eine objektive Beschreibung ohne Parteilichkeit anstrebt, so ist er dennoch teilweise sehr parteiisch, denn Tacitus hing offenbar immer noch dem alten Ideal einer res publica libera an und kritisierte das Kaisertum ganz generell. Seine Bewunderung galt dem alten republikanischen Rom, wenngleich er sich nicht der Illusion hingab, dass die Republik wiederherzustellen sei, zumal das Prinzipat auch dem Chaos der Bürgerkriege ein Ende bereitete, was Tacitus sehr wohl anerkannte. Generell ist das Geschichtsbild dennoch von einem recht starken Pessimismus geprägt, wobei er den Sittenverfall seiner Zeit und den Verlust der Freiheit beklagt, die in der Republik freilich nur einer Minderheit vergönnt war. Im Seminar werden wir die Kernaspekte der Geschichtsauffassung und der politischen Ideologie sowie auch des literarischen Stiles des Tacitus betrachten mit besonderem Bezug auf die Bücher XIII-XVI – die sogenannten Nerobücher. In diesen Büchern schildert Tacitus die Parabel eines Kaisers, dessen Herrschaftsjahre unter günstigen Auspizien anfingen und die sich bald als einige der gewaltsamsten und grausamsten Jahre der römischen Kaiserzeit offenbarten.

Literatur: Erich Koestermann (Hrsg.): P. Cornelii Taciti libri qui supersunt. Tom. 1, Fasc. 2: Libri ab excessu Divi Augusti XI−XVI. Leipzig 1936. Neubearbeitung, Leipzig 1960. Zweite Auflage, Leipzig 1965; Erich Koestermann: Tacitus / Annalen. Vier Bände, Heidelberg 1963–1968; R. H. Martin: Structure and Interpretation in the Annals of Tacitus. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II.33.2. Berlin-New York 1990, S. 1500–1581; Francesca Santoro L'Hoir: Tragedy, Rhetoric and the Historiography of Tacitus’ Annales. University of Michigan Press, Ann Arbor 2006; Stephan Schmal: Tacitus. Olms, Hildesheim 2005.

 

Thukydides, Der Peloponnesische Krieg

UE | Do 16-18 | wöch. | UL 6, 3059 | R. Lo Presti

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Dieses Seminar ist einem der bedeutsamsten und faszinierendsten Werke der griechischen Literatur der klassischen Zeit gewidmet, nämlich dem „Peloponnesischen Krieg“ des Thukydides. Sein bis heute Maßstäbe setzendes Werk hinterließ Thukydides zwar unvollendet, doch begründete er in methodischer Hinsicht erst damit eine dem Geist neutraler Wahrheitssuche durchgängig verpflichtete Geschichtsschreibung, die einem objektiv-wissenschaftlichen Anspruch genügen will und die sich als „ein Besitztum für immer“ anbietet. Für Thukydides’ Auffassung der geschichtlichen Wirkkräfte bedeutsam sind insbesondere seine Annahmen über die Natur des Menschen und die Motive menschlichen Handelns, die auch die politischen Verhältnisse grundlegend beeinflussen. Von solchen Annahmen ausgehend verfasst Thukydides sein Werk nicht nur als einen Bericht über „Fakten“ und „Ereignisse“, sondern auch als eine tiefgründige und höchst originelle Analyse über die menschliche Natur, die in engem Verhältnis zu ähnlichen im gleichen Zeitraum im tragischen und medizinischen Bereich geführten Untersuchungen steht. Ein weiterer besonders auffälliger Aspekt des Werkes des Thukydides betrifft die Funktion der Rhetorik in der Geschichtsschreibung und im allgemeineren die Funktion des Wortes und der Überredungskunst als Kraft, die auf die Natur der Menschen und die Psychologie der Völker direkt einwirkt.
Im Seminar werden wir ausgewählte Stellen betrachten und einige der auffälligsten Themen, die von der Lektüre dieses Werkes hervorgerufen werden, behandeln.

Textgrundlage: Historiae, hrsg. von Henry Stuart Jones, mit Korrekturen von John Enoch Powell, 2 Bände, Oxford: Clarendon Press 1942 u. 1963; Der Peloponnesische Krieg, hrsg. und übers. von Georg Peter Landmann, Düsseldorf, Zürich: Artemis und Winkler 2002.
Kommentar: Simon Hornblower, A Commentary on Thucydides. 3 Bände, Oxford 1991–2008.
Literatur: Simon Hornblower, Thucydidean Themes, Oxford/New York: Oxford University Press 2010; Hartmut Leppin, Thukydides und die Verfassung der Polis. Ein Beitrag zur politischen Ideengeschichte des fünften Jahrhunderts vor Christus, Berlin 1999; Klaus Meister, Thukydides als Vorbild der Historiker. Von der Antike bis zur Gegenwart, Paderborn: Ferdinand Schöningh 2013; Antonios Rengakos, Antonis Tsakmakis (Hrsg.), Brill’s Companion to Thucydides. Brill, Leiden u. a. 2006.

 

Einführung in die griechische Geschichtsschreibung

UE | Do 10-12 | wöch. | UL 6, 3071 | O. Overwien

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Im Mittelpunkt des Kurses werden die Historien Herodots stehen. Am Beispiel einiger berühmter Passagen sollen der Aufbau, die zentralen Themen und nicht zuletzt das Geschichtsverständnis des Autors erarbeitet werden. Kurze Ausblicke auf einige Vorläufer sowie seine Nachfolger Thukydides und Xenophon werden den Kurs abrunden.
Voraussetzung zum Erwerb der Studienpunkte ist neben regelmäßiger Teilnahme die sorgfältige Vorbereitung der zu behandelnden Texte. Die zu übersetzenden Passagen werden unter Moodle bereitgestellt.

Textausgabe: Herodoti Historiae, rec. C. HUDE, vol. I-II, 3. Auflage, Oxford 1927.

Literatur: K. MEISTER, Die griechische Geschichtsschreibung, Stuttgart 1990; R. Bichler/R. Rollinger, Herodot, 3. Auflage, Darmstadt 2011.

 

Grammatik-Repetitorium

UE | Do 16-18 | wöch. | UL 6, 3052 | O. Overwien

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Ziel dieser Veranstaltung ist es, einzelne Aspekte der griechischen Grammatik (Morphologie, Syntax) aufzufrischen und vertiefend einzuüben. Im Zentrum wird dabei die Lektüre klassischer griechischer Autoren stehen. Ergänzend wird auf besonderen Wunsch aller Beteiligten auch der umgekehrte Weg vom Deutschen ins Griechische eingeschlagen.

Die Teilnehmer sollten über die „Griechische Grammatik“ von E. Bornemann / R. Risch oder über eine damit vergleichbare Grammatik verfügen.

 

Methoden und Medien der Klassischen Philologie

UE | Mi 10-12 | wöch. | UL 6, 3071 | O. Overwien

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Diese Veranstaltung bietet einen ersten Überblick über das Fach Gräzistik und führt in seine Grundlagen und Methoden ein. Der Schwerpunkt des Kurses liegt auf der Literaturgeschichte. Die Teilnehmer sollen dabei die wichtigsten zentralen Autoren und Gattungen von der Archaik bis hin zur Spätantike kennenlernen. Darüber hinaus werden die Grundlagen der Epigraphik, Papyrologie und Paläographie, die Grundbegriffe der Metrik sowie die Textkritik und Überlieferungsgeschichte behandelt. Praktische Aspekte des Studiums wie wissenschaftliches Arbeiten oder der Umgang mit Hilfsmitteln (Lexika, elektronische Medien) werden den Kurs beschließen.

Literatur: P. RIEMER/M. WEISSENBERGER/B. ZIMMERMANN, Einführung in das Studium der Gräzistik, München 2000; H.-G. NESSELRATH (Hrsg.), Einleitung in die griechische Philologie, Stuttgart/Leipzig 1997.

 

Prosa bis Livius

UE | Di 10-12 | wöch. | UL 6, 3059 | O. Overwien

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In dieser Veranstaltung soll es darum gehen, einen ersten Überblick über die lateinische Prosa-Literatur bis zu Livius zu erhalten. Der Schwerpunkt wird auf Autoren / Texten liegen, die der Geschichtsschreibung bzw. mit ihr verwandten Gattungen zuzuordnen sind: Sallust (Bellum Catilinae), Cornelius Nepos (Viten) sowie Livius (Ab urbe condita). Durch die Lektüre zentraler Passagen sollen die gattungsspezifischen Charakteristika und individuellen Eigenarten des jeweiligen Autors erarbeitet werden.
Die Studienpunkte werden aufgrund regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit sowie sorgfältiger Vorbereitung der zu behandelnden Textpassagen vergeben.
Die zu übersetzenden Passagen werden unter Moodle bereitgestellt. Die unten angegebene Literatur wird zur Anschaffung empfohlen.

Textausgaben: C. Sallusti Crispi Catilina, Iugurtha Historiarum Fragmenta selecta, Appendix Sallustiana, rec. L. D. Reynolds, Oxford 1991.

Literatur: A. MEHL, Römische Geschichtsschreibung, Stuttgart 2001.