Wintersemester 2014/2015
Forschungskolloquium Antike Medizin
CO | Mo 10-12 | wöch. | UL 6, 3053 | Ph. van der Eijk
AGNES-Link (für "alte" Studiengänge)
AGNES-Link (für Studiengänge mit PO 2014)
Im Forschungskolloquium werden zum einen laufende Arbeiten der Mitglieder der Forschungsgruppe "Medicine of the Mind, Philosophy of the Body" vorgestellt und diskutiert, zum anderen kommen in eingeladenen Vorträgen aktuelle Forschungsthemen im Bereich "Antike (und spätantike) Medizin und ihre Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit" zur Sprache – wobei auch die Beziehungen zur antiken Philosophie und Wissenschaftsgeschichte berücksichtigt werden. Da „Work in Progress“ und andere noch nicht veröffentlichte Materialen vorab zur Vorbereitung unter allen Kolloquiumsteilnehmern verteilt werden, ist die Teilnahme am Kolloquium nur nach Vereinbarung mit Prof. Philip van der Eijk (philip.van.der.eijk@staff.hu-berlin.de) möglich.
Griechischkenntnisse sind erforderlich.
Galen-Lesekurs
UE | Mi 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | Ph. van der Eijk
AGNES-Link (für "alte" Studiengänge)
AGNES-Link (für Studiengänge mit PO 2014)
Im Galen-Lesekurs werden jedes Semester zentrale Schriften des Arztes Galen von Pergamon übersetzt und inhaltlich erschlossen. Ziel ist es, dass die Teilnehmer einen Einblick nicht nur in Galens umfassende medizinische Lehre, sondern auch in seine naturwissenschaftlich-philosophischen Ansichten erhalten. Im Wintersemester 2014-15 werden ausgewählte Passagen aus Galens De usu partium gelesen (Ausgabe G. Helmreich, Leipzig 1907, online auf http://cmg.bbaw.de/epubl/online/wa_galen_usu_part_1.html. Die Teilnahme an dem Lesekurs ist für interessierte Studierende nach Absprache mit Prof. van der Eijk (philip.van.der.eijk@staff.hu-berlin.de) möglich.
Sehr gute Griechischkenntnisse sind erforderlich.
Methoden und Medien der Klassischen Philologie /
Einführung in die Gräzistik I
GK | Do 10-12 | wöch. | UL 6, 3059 | O. Overwien
AGNES-Link: Methoden und Medien der Klassischen Philologie
AGNES-Link: Einführung in die Gräzistik
Diese Veranstaltung bietet einen Überblick über das Fach Gräzistik und führt in seine Grundlagen und Methoden ein. Dazu gehören: Literaturgeschichte in Epochen und Gattungen – Geschichte der griechischen Sprache – Grundbegriffe der Metrik – Grundlagen der Epigraphik, Papyrologie und Paläographie – Überlieferungsgeschichte – Wirkungsgeschichte. Darüber hinaus werden auch verschiedene praktische Aspekte des Studiums behandelt: Wissenschaftliches Arbeiten – Abfassen von Referaten und Hausarbeiten – Umgang mit Hilfsmitteln wie Lexika und elektronischen Medien.
Literatur: P. RIEMER/M. WEISSENBERGER/B. ZIMMERMANN, Einführung in das Studium der Gräzistik, München 2000; H.-G. NESSELRATH (Hrsg.), Einleitung in die griechische Philologie, Stuttgart/Leipzig 1997.
Einführung in die Editionswissenschaft
PL | Mi 10-12 | wöch. | UL 6, 3053 | O. Overwien
Ziel der Übung ist die Vermittlung von Grundkenntnissen für die Edition eines griechischen Textes. Zunächst soll ein Überblick über die antike und mittelalterliche Überlieferung griechischer Texte vermittelt werden. Des Weiteren wird es darum gehen zu erlernen, nach welchen Kriterien der Wert bzw. das Verhältnis der jeweiligen Überlieferungsträger (in der Regel: der Handschriften) richtig bestimmt werden kann, und in welcher Weise schließlich die Ergebnisse dieser Bewertung sowohl zur Erstellung eines Textes führen als auch in Form des textkritischen Apparates korrekt dargestellt werden.
Zur Einführung empfohlen: E. PÖHLMANN, Einführung in die Überlieferungsgeschichte und in die Textkritik der antiken Literatur, 2 Bde., Darmstadt 2003.
Cicero, Über den Oberbefehl des Gnaeus Pompeius
GK | Di 12-14 | wöch. (ab 21.10.2014) | UL 6, 3059 | O. Overwien
Cicero setzt sich in seiner ersten politischen Rede dafür ein, dass Gnaeus Pompeius Magnus den Oberbefehl über die römischen Streitkräfte im Krieg gegen Mithridates VI. erhält, der in Kleinasien Teile des Römischen Reiches annektiert und zahlreiche Bürger abgeschlachtet hatte. Diese Rede zeigt den Realpolitiker Cicero: Obwohl dieser Oberbefehl eigentlich eine zu große Machtfülle in der Hand einer einzigen Person zur Folge hatte, hielt er es dennoch für wichtiger, die römischen Bürger vor Ort aus ihrer Notlage zu befreien.
Im Grundkurs werden längere Passagen aus dieser Rede gelesen. Abgesehen von der Lektüre bietet der Grundkurs zudem eine Einführung in Grundprinzipien der antiken Rhetorik und beleuchtet, welchen Gefahren das Römische Reich am Ende der Republik an seinen Grenzen immer wieder ausgesetzt war.
Textgrundlage: A.C.Clark (Hrsg.), M. Tulli Ciceronis Orationes. Tomus I, Oxford 1905 (und öfter).
Organisatorisches: Zu Modul 3 findet ein wöchentliches Tutorium statt.
Seneca, Naturales Quaestiones
UE | Mo 14-16 | wöch. (ab 20.10.2014) | UL 6, 3053 | R. Lo Presti
Lucius Anneus Seneca ist ohne Zweifel einer der wichtigsten und noch heutzutage bevorzugten Autoren der lateinischen Literatur der Kaiserzeit. Er ist aber vor allem als Moralphilosoph und Dramatiker bekannt und sein Beitrag zur lateinischen Kultur und Literatur wird vorwiegend im Lichte seiner Annahme, Bearbeitung und Vermittlung der Grundprinzipien der stoischen Ethiklehre geschätzt. Ein oft vernachlässigter und trotzdem sehr interessanter Aspekt der intellektuellen Betätigung Senecas ist aber in seiner tiefgründigen und begeisterten Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Themen und Problemen zu sehen.
In dieser Übung werden wir das Ergebnis dieser Beschäftigung in Betracht ziehen durch die Lektüre ausgewählter Passagen der Naturales Quaestiones, d.h. des Werkes, das die summa der naturwissenschaftlichen Untersuchungen Senecas darstellt, wobei Seneca sich als Sammler der Erkenntnisse zahlreicher, hauptsächlich griechischer Autoren zeigt.
Das Werk zerfällt in 8 Einzelbücher, die unterschiedlichen Themen gewidmet sind. Das Einzelbuch gliedert sich im Allgemeinen in ein Vorwort, den Hauptteil mit den stoffbezogenen Thesen und einen Schlussteil. Das Vorwort und der Schlussteil enthalten meistens philosophisch-ethische Ausführungen, so dass eine einzigartige Mischung naturwissenschaftlicher und ethischer Themen vorliegt. In den naturwissenschaftlichen Hauptteilen übermittelt Seneca jeweils die Ausführungen mehrerer Autoren. Er bewertet sie auch und legt dar, welcher der häufig sehr kontroversen Theorien er sich anschließt. Themen der Einzelbücher sind: Meteoren (Buch I); Gewitter (Buch II); Wasser (Buch III); Nil (Buch IV); Wolken (Buch IVb); Wind (Buch V); Erdbeben (Buch VI); Kometen (Buch VII).
In dieser Übung werden wir vorwiegend Passagen der Vorworte und der Schlussteile der Einzelbücher lesen, in denen Seneca naturwissenschaftliche Betrachtungen und ethisch-philosophische Ausführungen zusammenbringt. Einige Sitzungen werden aber auch zur Lektüre von "technischen" Passagen gewidmet werden, in denen Seneca sich mit bestimmten natürlichen Erscheinungen befasst. Unser Ziel ist Seneca als Naturwissenschaftler und als Sammler des naturwissenschaftlichen Wissens seiner Zeit vorzustellen sowie auch die Fragen zur Sprache zu bringen, welche Rolle Seneca der Physik im Rahmen seiner stoischen Weltanschauung verleiht und wie und in welchem Maße er die Kenntnis der natürlichen Welt zur Gründung einer "Philosophie des menschlichen Handelns" verbindet.
Textausgabe: LUCIUS ANNEUS SENECA, Questions naturelles, hrsg. P. Oltramare, 2 Bände, Paris 2002. Studien: B. GAULY, Senecas Naturales Quaestiones. Naturphilosophie für die römische Kaiserzeit, München 2004; G D. WILLIAMS, The cosmic viewpoint. A study of Seneca's "Natural Questions", New York 2012; F. P. WAIBLINGER, Senecas Naturales Quaestiones. Griechische Wissenschaft und römische Form. München 1977.
Platon, Phaidon
UE | Do 12-14 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti
Der Phaidon ist einer der bekanntesten und theoretisch bedeutungsvollsten Dialoge Platons. Er ist als Bericht über die Gespräche gemeint, die Sokrates an seinem letzten Lebenstag vor seiner Hinrichtung mit seinen Freunden und Schülern führte. Der Phaidon stellt deshalb die letzte Episode in der Dialogreihe über Sokrates´ Prozess und Tod vor, zu der auch der Euthyphro, die Apologie und der Crito gehören.
In dieser Dialogreihe hat der Phaidon einen ganz besonderen Platz, denn er fokussiert nicht auf ethikbezogene Themen, sondern ist als systematische Betrachtung vieler Kernaspekte der platonischen Metaphysik, Seelenlehre und Erkenntnistheorie konzipiert. Aus diesem Grund kann der Phaidon zur Gruppe der mittleren Werke gezählt werden. Dieser Dialog, der bei den antiken Kommentatoren unter dem Titel „Über die Seele“ bekannt war, legt einige Hauptargumente zur Verteidigung der These der Unsterblichkeit der Seele dar. Aber im Rahmen von und in Verbindung mit einer systematischen Darstellung seiner Ansichten über die Unsterblichkeit der Seele bringt Platon auch andere wesentliche metaphysische und erkenntnistheoretische Themen zur Sprache, wie die Auffassung des Wissens als Erinnerung, das Verhältnis der Seele zum Körper, die Begründung einer Ursachenlehre und die Gesetze und Voraussetzungen der wissenschaftlichen Erklärung. Aber vor allem stellt der Phaidon den Dialog dar, in dem Platon seine Ideenlehre wahrscheinlich zum ersten Mal vorstellt, während er ein Porträt unvergleichbarer Intensität von Sokrates in den letzten Stunden seiner Lebenszeit malt.
In dieser Übung werden wir ausgewählte Passagen dieser platonischen Schrift zusammen lesen und deren bedeutungsvollste philosophische, sprachliche, stilistische und rhetorische Aspekte in Betracht ziehen und zur Diskussion bringen.
Textausgabe: Plato, Phaedo. ed. John BURTNET, Oxford: Clarendon 1911.
Übersetzungen: PLATON, Phaidon, griech.-dt., übersetzt und herausgegeben von Barbara ZEHNPFENNIG, 2. Auflage Hamburg 2008; PLATON, Drei große Dialoge. Phaidon. Das Gastmahl. Phaidros. Einleitung, Übersetzung und Kommentar von Arthur HÜBSCHER, München 2002; PLATON, Phaidon. Übersetzung und Kommentar von Theodor EBERT, Göttingen 2004.
Kommentare: D. FREDE, Platons Phaidon, Werkinterpretation, Darmstadt 1999; D. BOSTOCK, Plato’s Phaedo, Oxford 1986; T. MENKHAUS, Eidos, Psyche und Unsterblichkeit. Ein Kommentar zu Platons Phaidon, Frankfurt/ London 2003.
Platon, Phaidon: Die Unsterblichkeit der Seele und ihr Verhältnis zum Körper / Plato, Phaedo: the immortality of the soul and its relationship to the body
HS | Do 16-18 | wöch. (ab 16.10.2014) | UL 6, 3053 | R. Lo Presti
Der Phaidon ist einer der bekanntesten und theoretisch bedeutungsvollsten Dialoge Platons. Er ist als Bericht über die Gespräche gemeint, die Sokrates an seinem letzten Lebenstag vor seiner Hinrichtung mit seinen Freunden und Schülern führte. Der Phaidon stellt deshalb die letzte Episode in der Dialogreihe über Sokrates´ Prozess und Tod vor, zu der auch der Euthyphro, die Apologie und der Crito gehören.
In dieser Dialogreihe hat der Phaidon einen ganz besonderen Platz, denn er fokussiert nicht auf ethikbezogene Themen, sondern ist als systematische Betrachtung vieler Kernaspekte der platonischen Metaphysik, Seelenlehre und Erkenntnistheorie konzipiert. Aus diesem Grund kann der Phaidon zur Gruppe der mittleren Werke gezählt werden. Dieser Dialog, der bei den antiken Kommentatoren unter dem Titel „Über die Seele“ bekannt war, legt einige Hauptargumente zur Verteidigung der These der Unsterblichkeit der Seele dar. Die tiefgründige Betrachtung dieser Argumente und deren Rezeption in der Spätantike und im Mittelalter wird den Seminarschwerpunkt darstellen. Aber im Rahmen von und in Verbindung mit einer systematischen Darstellung seiner Ansichten über die Unsterblichkeit der Seele bringt Platon auch andere wesentliche metaphysische und erkenntnistheoretische Themen zur Sprache, wie die Auffassung des Wissens als Erinnerung, das Verhältnis der Seele zum Körper, die Begründung einer Ursachenlehre und die Gesetze und Voraussetzungen der wissenschaftlichen Erklärung. Aber vor allem stellt der Phaidon den Dialog dar, in dem Platon seine Ideenlehre wahrscheinlich zum ersten Mal vorstellt, während er ein Porträt unvergleichbarer Intensität von Sokrates in den letzten Stunden seiner Lebenszeit malt.
Das Seminar zielt darauf, alle oben genannten thematischen Schwerpunkte sowohl im Lichte der zeitgenössischen Platonforschung als auch im Lichte der spätantiken und mittelalterlichen Rezeption der platonischen Seelenlehre zu entwickeln, um die theoretischen Voraussetzungen und Folgen der platonischen Verteidigung der Unsterblichkeit der Seele sowie die Auswirkung des Phaidons auf die späteren Entwicklungen der Seelenlehre im philosophischen und theologischen Bereich nachvollziehen zu können.
Das Seminar wird stark diskussionsorientiert sein und setzt deshalb eine aktive Teilnahme voraus. Es wird erwartet, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Laufe des Semesters zumindest ein Referat halten, und selbstverständlich sollen auch alle mit Fragen und Beiträgen regelmäßig zur Diskussion beitragen.
Griechischkentnisse sind willkommen, aber nicht erforderlich. Wir werden den platonischen Text in deutscher Übersetzung lesen, wobei wir auf den griechischen Text in systematischer Weise verweisen werden, um Kernbegriffe zu verdeutlichen und theoretisch relevante textuelle Schwierigkeiten bzw. Unklarheiten zur Sprache zu bringen.
Eine vollständige Primär- und Sekundärliteraturliste wird in der ersten Seminarsitzung zur Verfügung gestellt.