Humboldt-Universität zu Berlin - Faculty of Language, Literature and Humanities - Alexander von Humboldt Professorship

Sommersemester 2025

Research Colloquium/Reading Group "Ancient Medicine and History of Science"

CO | Mo 10-12 | wöch. | UL 6, 3053 | Ph. van der Eijk

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In this research colloquium, participants and guests present and discuss ongoing work on ancient medicine, philosophy, science and their reception. In addition, Greek and Latin medical texts that are currently in the process of being edited, translated and commented by members of the group are subjected to close reading and discussion. During the Summer Semester 2025, we will read i.a. sections from Galen's Commentary on the Hippocratic Aphorisms. The colloquium is open to BA and MA students interested in the subject, and they are encouraged to present their work in order to receive constructive feedback. Since work-in-progress and unpublished material will be circulated in advance of the colloquium, those who wish to take part are asked to contact Professor van der Eijk in advance; please send an e-mail to philip.van.der.eijk@hu-berlin.de

Requirement for the three credit points: Presentation of a project (Master's thesis, Bachelor's thesis, paper ...) or leading a reading session.

 

Aristoteles' De Anima und ihre Rezeption in der Spätantike

SE | Di 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | Ph. van der Eijk / James G. Wilberding

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Aristoteles‘ De Anima war eine der einflussreichsten und meist diskutierten Abhandlungen in der antiken Philosophie über die Seele, ihre verschiedenen Funktionen, ihr Verhältnis zum Körper und die Frage ihrer (Un)sterblichkeit. Sie wurde aber von späteren Philosophen sehr unterschiedlich interpretiert. In diesem Seminar werden wir uns ausgewählten Themen und Passagen (in Übersetzung und Original) aus der Schrift und ihrer Rezeption im philosophischen Denken der römischen Kaiserzeit widmen, insbesondere im Neuplatonismus und in den Aristoteleskommentaren der Spätantike.

Text: Aristoteles. Über die Seele / De Anima, übers. Klaus Corcilius, Hamburg 2017.
Literatur: H. Blumenthal, Aristotle and Neoplatonism in Late Antiquity. Interpretations of the De Anima, London 1996; R. Sorabji, The Philosophy of the Commentators, 200-600 AD, London 2004.

 

Euripides' Bacchae and the health of the mind

SE | Fr 12-14 | wöch. | UL 6, 3053 | C. Thumiger

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This course offers a reading and analysis of Euripides' last tragedy, the Bacchae. We will focus on the Greek text in specific parts, but knowledge of Greek will not be a requirement to follow the course.

The Bacchae is a unique play in many senses, both as classical tragedy and as object of reception in world culture and literature. We will follow the lead of the topic 'mind' and 'mental health' to bring different strands of interpretations and reception together, looking at the following themes: madness, rationality, religious ecstasis, models of belonging to a community, the politics of state religions, gender, sexuality and family relations as loci of unspoken desires and transgressions - to mention but the most evident.

Apart from the Euripidean text, we will look at examples from modern and contemporary reception, but also find points of contact between the tragic approach to the life of the mind and what ancient Greek medicine on psychic health.

 

Die Philosophie der hellenistischen Zeit

VL | Mo 8-10 | wöch. | UL 6, 3059 | R. Lo Presti

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In dieser Vorlesung wird es darum gehen, ein möglichst vollständiges und facettenreiches Bild der griechischen Philosophie der hellenistischen Zeit dadurch zu schaffen, dass die Erkenntnistheorie, die Naturphilosophie und die Ethiklehre der vier Hauptschulen dieser Zeit (Stoiker, Epikureer, Skeptiker, Akademiker) in ihren Grundzügen vorgestellt und erörtert werden. Wir werden unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die theoretischen und methodologischen Unterschiede zwischen diesen Schulen, sondern auch auf ihre grundsätzlichen Gemeinsamkeiten richten und die Frage erörtern, ob und inwiefern es überhaupt Sinn ergibt, ‚Philosophie der hellenistischen Zeit‘ als philosophiegeschichtlich fundierten Begriff zu benutzen, und eventuell wodurch sich das Verständnis, die Ziele, die Ansprüche und das konkrete Treiben von Philosophie im hellenistischen Zeitraum charakterisiert im Verhältnis zu, und eventuell in Abgrenzung von, den in der klassischen Zeit entwickelten großen philosophischen Systemen von Platon und Aristoteles.
Eine der leitmotivischen Fragen, mit denen wir uns (mit besonderem Blick auf die Stoiker und die Epikureer) auseinandersetzen werden, betrifft die unterschiedlichen Vor- und Darstellungen vom Verhältnis zwischen Individuum, (politischer) Gemeinschaft und kosmischer Ordnung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Vorlesung wird darin bestehen, sprachliche, rhetorische und argumentationstechnische Besonderheiten der philosophischen Texte der hellenistischen Zeit zu erörtern.

Einige Themen dieser Vorlesung werden parallel auch in der Vorlesung ‚Philosophie in Rom‘ behandelt. All denjenigen, die sich ein klareres Bild von den Kontinuitäten, Differenzen und Interferenzen zwischen griechischer und römischer Philosophie verschaffen möchten, ist die Teilnahme an beiden Vorlesungen herzlich empfohlen.

Die für die Vorlesung relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Philosophie in Rom

VL | Do 12-14 | wöch. | UL 6, 3059 | R. Lo Presti

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Ein altes und in der philosophiegeschichtlichen Forschung noch relativ verbreitetes (Vor-)Urteil besagt, dass die römische Philosophie der griechischen insgesamt untergeordnet blieb und von einem Mangel an Systematik, theoretischer Tiefe und Originalität geprägt sei. Der römische Geist sei eher praktisch als theoretisch veranlagt und könne den hohen Abstraktionsgrad der griechischen philosophischen Spekulation nicht erreichen.

Ziel dieser Vorlesung ist, dieses Urteil in Frage zu stellen und den Versuch zu wagen, die Bedeutsamkeit, Originalität und unerschöpfliche Komplexität der römischen Philosophie begreiflich zu machen. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit ausgewählten Textstellen von Lukrez, Cicero, Horaz, Seneca, Apuleius, Augustinus und Boethius werden wir nachvollziehen können, wie die römische Philosophie entstand, wie die lateinische Sprache zu einer für den philosophischen Diskurs geeigneten Sprache wurde, wie sich das Verhältnis zwischen römischen Denkern und ihren griechischen philosophischen Vorbildern über unterschiedliche Phasen der römischen Geschichte von der republikanischen Zeit bis zur Spätantike und zum Niedergang des römischen Reichs entwickelt hat, welche neuen Wege die Hauptströmungen der griechischen Philosophie beschritten haben und welche gegenseitigen Kontaminationsprozesse zwischen unterschiedlichen philosophischen Traditionen stattgefunden haben, sobald sie in den römischen intellektuellen und gesellschaftlichen Kontext aufgenommen wurden.

Ein zentraler Schwerpunkt der Vorlesung wird darin bestehen, das Spannungsverhältnis und die Interferenzen zwischen dem philosophischen Diskurs und anderen Diskursformen bzw. literarischen Gattungen (vor allem der Rhetorik, der Dichtung und der Tragödie) zu erörtern (in diesem Zusammenhang werden wir unsere Aufmerksamkeit vor allem auf Cicero, Horaz und Seneca richten).
Schließlich wird die Auseinandersetzung mit Augustinus und Boethius uns ermöglichen, einige wesentliche Aspekte des Übergangs- und Transformationsprozesses zu erörtern, wodurch sich eine ‚philosophia christiana‘ einerseits in Abgrenzung vom paganen philosophischen Gedankengut und andererseits doch auch durch dessen Aufnahme und Umgestaltung erst konstituiert hat.

Einige Themen dieser Vorlesung werden parallel auch in der Vorlesung für Gräzistik ‚Die Philosophie der hellenistischen Zeit‘ behandelt. All denjenigen, die sich ein klareres Bild von den Kontinuitäten, Differenzen und Interferenzen zwischen griechischer und römischer Philosophie verschaffen möchten, ist die Teilnahme an beiden Vorlesungen herzlich empfohlen.

Die für die Vorlesung relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Epikur, Briefe und Fragmente

SE | Do 16-18 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti

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In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns mit allen wichtigen Aspekten der Philosophie Epikurs anhand seiner überlieferten Briefe und der Fragmente weiterer epikureischer Texte auseinandersetzen. Wir werden Epikurs atomistische Naturphilosophie analysieren und die Frage erörtern, inwiefern Epikurs Atomlehre vom Atomismus der klassischen Zeit abweicht und mit welchen Konsequenzen für die Ethiklehre. Auch die Fragen danach, ob das epikureische Verständnis von Lust als höchstes Ziel für die Menschen zu einer ‚hedonistischen‘ Ethik notwendigerweise führt, was für eine Lebensweise man unter dem Begriff ‚Hedonismus‘ in Bezug auf Epikur überhaupt verstehen soll, und in welchem Verhältnis zueinander hedone und ataraxia stehen, sollen im Laufe des Kurses gründlich erörtert werden. Weiterhin werden wir uns mit Epikurs Vorstellung von Freundschaft befassen.

Diese Lehrveranstaltung dient als Vertiefung einiger Inhalte, die im Rahmen der Vorlesung zur Philosophie der hellenistischen Zeit behandelt werden sollen.

Die für den Kurs relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Seneca, Epistulae morales ad Lucilium

UE | Do 14-16 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti

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Die Epistulae ad Lucilium sind eine Sammlung von 124 Briefen, die der römische Philosoph, Naturforscher, Dramatiker und Staatsmann Lucius Annaeus Seneca am Ende seines Lebens in 20 Büchern verfasst hat. Als philosophische Briefsammlung stellen sie ein Unikum in der lateinischen Literatur dar, auch wenn Seneca die Idee, philosophische Briefe zu verfassen, von Platon und Epikur übernommen hatte. Aus inhaltlichen und stilistischen Gründen sind diese philosophischen Briefe als einer der Höhepunkte des Schaffens von Seneca zu betrachten und im Allgemeinen als eines der Meisterwerke der römischen Philosophie und eine der wichtigsten Quellen über die stoische Philosophie, die wir besitzen.

Durch die Wahl der Briefform versucht Seneca, den philosophischen Diskurs als paränetischen Dialog – also als Weg zur ethischen Bildung – zu gestalten. Die Themen, mit denen sich Seneca in diesen Briefen befasst, decken fast alle thematischen Bereiche und fast alle Hauptfragen ab, die sich in Bezug auf die stoische Lehre entwickelt hatten: Wozu soll man die Philosophie ausüben? Was ist die Zeit und welche Bedeutung hat sie für das menschliche Leben? Wie kann man – und warum soll man – sich zum höchsten Gut hinwenden? In welcher Beziehung stehen die Vernunft und der Götterbegriff? Wie kann man sich Schmerz, Krankheit und Tod in richtiger und philosophisch begründeter Weise vorstellen? Und wie kann man ihre geistige Bewältigung erreichen? Hat die Angst vor dem Tod eine Begründung und wie kann man sich von dieser Angst befreien? Wie sind ein Leben nach der Natur und ein vernunftgemäßes Leben zu bestimmen?

In diesem Seminar werden diese Themen durch die Lektüre ausgewählter Briefe in Betracht gezogen. Wir werden uns sowohl mit inhaltlichen als auch mit stilistischen, sprachlichen und rhetorischen Aspekten der Prosa Senecas beschäftigen.

Die für den Kurs relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Plotin, Enneaden I 1-5 (Ethische Untersuchungen auf psychologischer Grundlage)

HS | MO 16-18 | wöch. | UL 6, 3059 | R. Lo Presti

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Dieses Seminar stellt den Auftakt einer Langzeitseminarreihe dar, die ich in den kommenden Jahren der Philosophie Plotins widmen werde. Plotins Denken – eines der komplexesten, originellsten und einflussreichsten Produkte der griechischen Philosophie – wurde in 54 Schriften unterschiedlicher Länge überliefert, die Plotins Schüler Porphyrios nach dem Tod seines Lehrers sammelte, edierte und nach einem nicht-chronologischen, sondern thematischen Kriterium in sechs jeweils aus neun Schriften bestehenden Gruppen unter dem Gesamttitel ‚Enneades‘ einordnete. Wie Porphyrios in einer Stelle seiner Schrift über Plotins Leben klar macht, soll die Struktur der ‚Enneaden‘ einem Lehrplan entsprechen, der den Lernenden von der Auseinandersetzung mit subjektbezogenen Betrachtungsgegenständen bis auf die Erkenntnis des höchsten Prinzips des Seins führen soll. Dieser Lehrplan, der sich als Aufstiegsprozess, ‚itinerarium mentis‘ in die höchste Wahrheit und gleichzeitig als Weg zur Entsubjektivierung des Subjektes und dessen Auflösung in ein übersubjektives Selbst erweist, fängt mit einigen von Porphyrios in der ersten Enneade gesammelten Schriften an, die auf die Seele des Lernenden propädeutisch und reinigend wirken sollen, indem sie der Erörterung ethisch sowie auch erkenntnistheoretisch relevanter Fragen gewidmet sind.

In diesem Seminar werden wir uns mit den ersten fünf Schriften der ersten Enneade auseinandersetzen, nämlich mit den Schriften 1) Über den Begriff des lebenden Wesens und den Begriff des Menschen; 2) Über die Tugenden; 3) Über die Dialektik; 4) Über die wahre Glückseligkeit; 5) Ob die Glückseligkeit in der Länge der Zeit bestehe.

In der Einleitungssitzung werden wir das dem ‚Enneaden-Projekt‘ zugrundeliegende Verständnis von Philosophie als Lerngegenstand und Philosophie als Lebensweise anhand von ausgewählten Textstellen von Porphyrios‘ ‚Leben von Plotin‘ erörtern. Im Laufe des Semesters werden wir uns mit den Grundlagen der plotinischen Ethik auseinandersetzen und werden versuchen zu verstehen, wie sich Plotins Ethik (wie seine gesamte Philosophie) aus einer beständigen Auseinandersetzung mit der platonischen und der aristotelischen Philosophie entwickelte und sich als höchst originelles Produkt eines sehr komplexen Hybridisierungsprozesses zwischen der platonischen und der aristotelischen Denkwelt erwies.

Die relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt werden.

 

Einführung in das griechische Drama

GK | Do 10-12 | wöch. | UL 6, 3071 | O. Overwien

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In dieser Lehrveranstaltung erhalten die Studierenden einen ersten Überblick über Inhalt, Sprache und Metrik des griechischen Dramas. Der historische, religiöse und politische Kontext der Tragödie wird ebenfalls behandelt. Im Zentrum des Kurses wird der Hippolytos des Euripides stehen: Es mag ja durchaus Sinn ergeben, sich als Mann nicht auf Frauen einzulassen, zumindest wenn man den Weg des Glaubens oder der Wissenschaft einschlagen will. Dieser Weg wird aber kein leichter sein, und wenn die Avancen dann auch noch von der eigenen Stiefmutter kommen und zudem die Götter maßgeblich involviert sind, weiß man: Das Ende ist nah.

Textausgabe: Euripides Fabulae, ed. J. DIGGLE, t. 1, Oxford 1984.

Einführende Literatur: M. HOSE, Euripides. Der Dichter der Leidenschaften, München 2008; G.A. SEECK, Die griechische Tragödie, Stuttgart 2000; J. LATACZ, Einführung in die griechische Tragödie, 2. Auflage Göttingen 2003.

 

Ovid, Amores

GK | Do 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | O. Overwien

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Dass ein antiker Römer Gedichte an seine Geliebte schrieb, war nicht ungewöhnlich. Dass er darin aber die Rolle eines unsterblich Verliebten einnimmt, der sich einer Frau (domina) zu ewiger Treue verpflichtet fühlt, die sich ihm gegenüber wiederum als hartherzig, launisch und auch treulos zeigt, so dass er mitunter nächtelang an ihrer Tür vergeblich um Einlass bitten muss, war damals sicher nicht die Regel und dürfte für großes Aufsehen gesorgt haben. Ovid gehörte zu diesen sogenannten Liebeselegikern. In den Amores stellt er seine Liebesabenteuer mit einer gewissen Corinna dar. Im Kurs wird es vor allem darum gehen, wie er zum einen die von der Tradition vorgegebenen literarischen Muster übernimmt, zum anderen aber auch kreativ mit ihnen spielt.

Textausgabe: P. Ovidi Nasonis Amores, Medicamina Faciei, Ars Amatoria, Remedia Amoris, ed. E. J. KENNEY, 2. Auflage, Oxford 1994, verbesserter Nachdruck 1995 (u.ö.).

Einführende Literatur: U. SCHMITZER, Ovid, 2. Aufl., Hildesheim 2011; K. VOLK, Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012; N. HOLZBERG, Die römische Liebeselegie. Eine Einführung, 6. Auflage, Darmstadt 2015.

 

Medizin auf Latein

UE | Mo 12-14 | wöch. | UL 6, 3071 | O. Overwien

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Naturgemäß spielte die Heilkunde auch für die Römer eine lebenswichtige Rolle. Zwar sind im Vergleich zur griechischen Überlieferung nur relativ wenige lateinische Quellen überliefert, doch reichen diese aus, um uns eine Vorstellung von der römischen Medizin zu geben, die uns heute teils sehr vertraut, teils aber auch eher fremd erscheint: So gab es beispielsweise keine Krankenhäuser; das Aufschneiden von Leichen zu Forschungszwecken wurde strikt abgelehnt.

In der Übung wird es unter anderem um magische Praktiken, Naturheilkunde, die Bedeutung von Medikamenten und ethische Vorschriften für den Arzt gehen. Die zu lesenden Texte stammen von Autoren aus ganz unterschiedlichen Epochen: In die Anfangszeit der lateinischen Literatur gehören Plautus und der gute alte Cato. Celsus, der auch als Cicero der Medizin galt, sowie Plinius der Ältere sind der frühen Kaiserzeit zuzurechnen, der eher weniger bekannte Marcellus dagegen der Spätantike.

Die zu übersetzenden Texte werden den Teilnehmern in Kopie zur Verfügung gestellt.

Einführende Literatur: V. NUTTON, Roman Medicine: Tradition, Confrontation, Assimilation, in: ANRW II 37.1 (1993), S. 49-78; A. KRUG, Heilkunst und Heilkult, 2. Auflage, München 1993; E. Künzl, Medizin in der Antike, Stuttgart 2002.

 

Editionswissenschaft Latein

UE | Mi 10-12 | wöch. | UL 6, 3052 | O. Overwien

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Ziel der Übung ist es, spezifische Kenntnisse für die Edition eines lateinischen Textes zu vermitteln. Dazu werden zunächst einige grundlegende Charakteristika der antiken und mittelalterlichen Überlieferung lateinischer Texte erarbeitet. Anschließend werden die einzelnen Arbeitsschritte eines Editors nachvollzogen: Diskussion von Binde-Sonderfehlern, Darstellung der Textzeugen in einem Stemma, Erstellung des Textes inklusive eines textkritischen Apparates. Dies alles geschieht praxisorientiert, so dass die Teilnehmer am Ende des Kurses eine kurze Textpassage ediert haben werden.

Zur Einführung: J. Delz, Textkritik und Editionstechnik, in: Einleitung in die lateinische Philologie, hrsg. v. F. Graf, Stuttgart/Leipzig 1997, S. 51-74; E. Pöhlmann, Einführung in die Überlieferungsgeschichte und in die Textkritik der antiken Literatur, 2 Bde., Darmstadt 2003.