Humboldt-Universität zu Berlin - Faculty of Language, Literature and Humanities - Alexander von Humboldt Professorship

Sommersemester 2024

Research Colloquium/Reading Group "Ancient Medicine and History of Science"

CO | Mo 10-12 | wöch. | UL 6, 3053 | Ph. van der Eijk

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In this research colloquium, participants and guests present and discuss ongoing work on ancient medicine, philosophy, science and their reception. In addition, Greek and Latin medical texts that are currently in the process of being edited, translated and commented by members of the group are subjected to close reading and discussion. During the Summer semester 2024, we will read i.a. sections from Caelius Aurelianus' work on acute and chronic diseases. The colloquium is open to BA and MA students interested in the subject, and they are encouraged to present their work in order to receive constructive feedback. Since work-in-progress and unpublished material will be circulated in advance of the colloquium, those who wish to take part are asked to contact Professor van der Eijk in advance; please send an e-mail to philip.van.der.eijk@hu-berlin.de

 

Die medizinischen Werke von Caelius Aurelianus in ihrem kulturellen Kontext

SE | Di 12-14 | wöch. | UL 6, 3071 | C. Thumiger

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In diesem Kurs werde ich einen Überblick und einige nähere Beispiele aus dem Werk und den medizinischen Lehren von Caelius Aurelianus vorstellen, einem medizinischen Autor, der zwischen dem vierten und fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Africa proconsularis lebte. Er schrieb auf Latein, aber seine Quellen und Referenzautoren schrieben auf Griechisch, und er reflektiert oft über seine Tätigkeit als Übersetzer und "Latinisierer" der griechischen Medizin.

Im Laufe des Kurses werden wir zunächst über die spätantike Medizin, die Zweisprachigkeit und den kulturellen Kontext des 5. Jahrhunderts in Nordafrika sprechen; dann werden wir uns mit den Belegen für Caelius als historische Figur befassen; schließlich werden wir uns in den Text vertiefen und versuchen, Caelius' eigene medizinische Ansichten über Therapien, Diagnosen und klinische Ansätze zu rekonstruieren - kurz gesagt, seine eigenen Praktiken als Arzt sowie seine philosophischen Ansichten über den Körper und die Seele und darüber, wer für sie verantwortlich sein sollte. Debatten über die Rolle der Medizin und die Rolle der Philosophie für die Pflege der Seele waren in der Tat immer ein wichtiger Teil der antiken Geistesgeschichte, und Caelius bietet uns ein großartiges Zeugnis für ihre Entwicklungen und späteren Phasen. Obwohl Caelius in lateinischer Sprache schrieb, ist die Präsenz griechischer Quellen in seinem Text von grundlegender Bedeutung, und der Kurs wird sich sowohl mit den griechischen Originalquellen als auch mit Caelius' Auseinandersetzung mit ihnen befassen.

 

Vital Signs: Einführung in antike Lebenskonzepte

SE | Di 16-18 | wöch. | UL 6, 3052 | N.N.

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Unsere tief verwurzelten Intuitionen haben großen Einfluss auf aktuelle politische und ethische Debatten, von Abtreibungsrechten und Stammzellenforschung bis hin zum Tierschutz und der moralischen Stellung von Automaten und künstlicher Intelligenz. In der modernen Philosophie und Biologie gibt es jedoch erhebliche Meinungsverschiedenheiten darüber, wie Leben zu definieren ist, was ein individuelles Lebewesen ausmacht, wo das Leben beginnt oder endet und welche Aspekte des Lebens ethisch relevant sind und warum.
Vor diesem kontroversen Hintergrund erscheint es besonders wertvoll zu untersuchen, wie Fragen über Leben und Lebewesen in der Vergangenheit gestellt und beantwortet wurden.

Ziel dieses Kurses ist es, die Geschichte des Lebens und lebensbezogener Konzepte in der Antike nachzuzeichnen. Wir beginnen mit den frühesten Spekulationen über Lebewesen und enden mit den ersten Versuchen, insbesondere von Platon und Aristoteles, eine formale philosophische Definition des Lebens zu formulieren. Ziel ist es, Studierende der Philosophie und der Klassischen Philologie mit weniger erforschten, aber wichtigen antiken Texten vertraut zu machen, die sich mit Lebewesen, ihrem Ursprung und ihrer Struktur befassen.
Der Schwerpunkt liegt auf den sog. ‚großen‘ Vorsokratikern wie Empedokles, Anaxagoras, Heraklit und der pythagoreischen Tradition sowie auf weniger bekannten Autoren und Texten wie Diogenes von Apollonia und der frühen griechischen medizinischen Tradition.

Wir werden die Texte in Übersetzung behandeln und Bezug auf die relevantesten griechischen Begriffe nehmen. Griechischkenntnisse sind nützlich, aber nicht vorausgesetzt.

 

Vital Signs: Exploring Ancient Greek Views on Life and Living Things

Our deep-seated intuitions significantly influence ongoing debates in politics and ethics, from abortion rights and stem cell research to animal welfare and the moral standing of automata and AI. Yet, in modern philosophy and biology, there's significant disagreement about how to define life, what an individual living thing is, the points at which life begins or ends, and which aspects of life are ethically important and why.
Given this contentious modern backdrop, it seems especially valuable to explore how questions about life and living beings were asked and answered in the past.

This course aims to chart the history of life and life-related concepts in antiquity. We will begin with the earliest speculations about living beings and conclude with the initial efforts, particularly by Plato and Aristotle, to formulate a formal philosophical definition of life. The goal is to introduce students in both Philosophy and Classics with lesser-explored but vital ancient texts that focus on living things, their generation, and structure.
Our focus will be on major Presocratic figures such as Empedocles, Anaxagoras, Heraclitus, the Pythagorean tradition, as well as lesser-known authors and texts like Diogenes of Apollonia and early Greek medical tradition.

We will read the relevant texts in translation and discuss the most relevant Greek terms. Knowledge of Greek is desirable, but not required.

 

Dante: Der Dichter als Philosoph

VL | Do 12-14 | wöch. | UL 6, 2014A | R. Lo Presti

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Diese Vorlesung widmet sich dem Studium des italienischen Dichters und Denkers Dante Alighieri und seinen Werken, wobei der Schwerpunkt auf den philosophisch relevanten Aspekten seines Denkens liegt. Denn all die Werke von Dante sind nicht nur literarisch bedeutungsvoll, sondern auch von besonderer Bedeutung für die Geschichte der mittelalterlichen Philosophie. Damit werden wir uns mit dem Thema „Dichtung und Philosophie“ auseinandersetzen, das immer wieder in der Desiderata-Liste der Fachschaft als gewünschtes Lehrgegenstand auftaucht. Wir werden einen ganzheitlichen Blick auf Dantes Schriften werfen, beginnend mit "Vita Nova" und weiterführend mit "Convivio," "Die Göttliche Komödie," "De vulgari eloquentia," und "Monarchia":

"Vita Nova" und die Poesie der Jugend: Wir beginnen mit Dantes "Vita Nova," einer Sammlung von Gedichten und Prosa, die seine frühe Liebeserfahrung und poetische Entwicklung dokumentiert. Diese Werke sind ein Fenster zu Dantes jugendlicher Philosophie und seiner Auffassung von Liebe als Antrieb für poetische Kreativität.
Die zentrale Bedeutung von "Convivio" in der mittelalterlichen Philosophie: "Convivio" ist ein weiteres Werk von Dante, das eine entscheidende Rolle in der Geschichte der mittelalterlichen Philosophie spielt. Dieses Werk, das als "Gastmahl" übersetzt werden kann, ist eine philosophische Abhandlung, die in Form eines kommentierten Gedichts verfasst ist. Dante diskutiert darin Themen wie Ethik, Politik, Liebe und das Streben nach Weisheit. "Convivio" zeigt Dantes intellektuelle Entwicklung und sein Bestreben, eine umfassende philosophische Weltanschauung zu entwickeln.
Dante und seine Sprachphilosophie in "De vulgari eloquentia": Dante Alighieri verfasste auch das Werk "De vulgari eloquentia," in dem er sich mit der Frage der italienischen Volkssprache auseinandersetzte und die Bedeutung der Muttersprache für die Literatur und Kultur betonte. In dieser Vorlesung werden wir die sprachphilosophischen Aspekte von Dantes Denken erkunden und seine Bemühungen zur Standardisierung und Erhebung des Italienischen zur Literatursprache untersuchen.
Die "Göttliche Komödie" und ihre theologischen und philosophischen Aspekte: Die "Göttliche Komödie" ist Dantes Meisterwerk, das seine Reise durch die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies beschreibt und als Summa des mittelalterlichen philosophischen und theologischen Denkens dient. Wir werden die theologischen und philosophischen Dimensionen dieses Werkes eingehend erforschen, insbesondere die Konzepte von Gerechtigkeit und Liebe, die Seelen- und Erkenntnistheorie, und das Verhältnis zwischen göttlichem Plan und menschlicher Freiheit.

Dante als politischer Denker und Staatstheoretiker in "Monarchia": Wir werden Dantes politische Theorie in "Monarchia" erforschen, in der er die Idee eines weltlichen Kaiserreichs unabhängig von der kirchlichen Autorität entwickelt. Dieses Werk enthält wichtige Überlegungen zur politischen Ordnung, zur Trennung von Kirche und Staat sowie zur Rolle des Kaisers in der Gesellschaft. Dabei werden wir den Kontext des Konflikts zwischen päpstlicher und kaiserlicher Macht im Mittelalter berücksichtigen.

 

Euripides, Hippolytos

SE | Mo 8.30-10 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti

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Dieses Seminar hat eine der zwei Tragödien (und die einzige, die bis heute überliefert ist) zum Thema, die Euripides der Geschichte von Phaedra, Hippolytus und Theseus gewidmet hat. Das Drama eröffnet mit dem zentralen Konflikt: Phaedra, die Frau von Theseus, verliebt sich leidenschaftlich in ihren Stiefsohn Hippolytus, der jedoch seine Liebe der Göttin Artemis gewidmet hat. Als Phaedra feststellt, dass ihre Liebe nicht erwidert wird, setzt eine fatale Kette von Ereignissen ein, die zu einem tragischen Ende führen.

Wir werden die psychologischen Abgründe der Hauptfiguren erforschen, ihre moralischen Entscheidungen und die Konflikte zwischen Pflicht und Leidenschaft, die das Drama antreiben. Ein weiterer zentraler Aspekt des Seminars ist die göttliche Rache, die sich in diesem Stück manifestiert. Wir werden die religiösen und kulturellen Kontexte dieser Rache und ihre Bedeutung für die Tragödie erkunden. Euripides' "Hippolytus" wird in den breiteren Kontext der griechischen Kultur und des attischen Dramas gestellt, um die sozialen, politischen und religiösen Elemente der damaligen Zeit zu verstehen. Rezeptionsgeschichtliche Aspekte werden einen weiteren Seminarschwerpunkt darstellen.

Das Seminar wird sich auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Originaltext in der griechischen Sprache stützen. Es ist jedoch auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich, insbesondere für diejenigen, die sich für die literarischen, ethischen und kulturellen Aspekte der Antike interessieren.

Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

 

Dante Alighieri, Monarchia

SE | Do 16-18 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti

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Dante Alighieri, der Autor der Divina Commedia, war nicht nur ein herausragender Dichter, sondern auch ein bedeutender Staatstheoretiker. In seinem auf Latein verfassten Werk "Monarchia" setzt er sich mit der Frage der politischen Autorität und der Notwendigkeit eines universalen Monarchen auseinander.

In diesem Seminar werden wir die zentralen Themen und Argumente in "Monarchia" untersuchen, einschließlich der Vorstellung eines weltlichen Kaiserreichs, das unabhängig von der kirchlichen Autorität agiert. Wir werden den kulturellen und politischen Kontext des 14. Jahrhunderts in Italien und Europa beleuchten, um zu verstehen, wie Dantes Ideen im Spannungsfeld zwischen Kirche und Staat entstanden. Darüber hinaus werden wir Dantes Rolle als Staatstheoretiker und seine Interpretation der Beziehung zwischen Politik und Ethik analysieren und den Blick auf andere zeitgenössische staatstheoretische Werke werfen, die Dantes Ideen beeinflusst haben oder mit ihnen in Konflikt standen.

Das Seminar wird sich auf eine sorgfältige Lektüre und Diskussion von Auszügen aus Dantes "Monarchia" in der Originalsprache konzentrieren, wodurch die Studierenden die Gelegenheit haben, ihre Kenntnisse der mittelalterlichen Literatur und Sprache zu vertiefen. Studierende aus anderen Fächern, besonders diejenigen, die sich für die politische Theorie und Kulturgeschichte des Mittelalters interessieren, sind herzlich willkommen.

Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

 

Seneca, Phaedra

UE | Do 14-16 | wöch. | UL 6, 3052 | R. Lo Presti

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Dieses Seminar bietet eine gründliche Analyse und Diskussion des senecanischen Dramas, das auf dem antiken Mythos von Phaedra und Hippolytus basiert. Wir werden uns auf verschiedene Aspekte dieses Stücks konzentrieren, einschließlich der Charakterentwicklung, der moralischen Dilemmas der Figuren und der tragischen Konflikte, die die Handlung vorantreiben.

In diesem Seminar wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, in welchem Verhältnis Senecas "Phaedra" zur euripidischen Version des Mythos steht und wie sich die Neuigkeiten, die Seneca einführt, interpretieren lassen. Wir werden die Unterschiede zwischen der euripidischen und der senecanischen Charakterisierung von Phaedra eingehend untersuchen und ihre mögliche Bedeutung für das Verständnis der Tragödie herausarbeiten.

Kernfragen zu Seneca Tragicus, wie diejenigen bezüglich der Aufführbarkeit seiner Tragödien und des Verhältnisses zwischen den dramaturgischen Werken Senecas und seinen philosophischen Schriften, werden ebenfalls einen Schwerpunkt des Seminars darstellen. Wir werden in diesem Zusammenhang die Frage erörtern, ob und inwiefern Senecas Tragödien als dramaturgische (und dramatische) Veranschaulichung eines stoischen Weltbildes oder vielmehr als radikale Infragestellung eines solchen Weltbildes betrachtet werden können.

Dieses Seminar wird auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem lateinischen Text beruhen. Dennoch sind Studierende aus anderen Fächern (insbesondere, aber nicht ausschließlich, aus dem MA Europäische Literaturen) herzlich willkommen, sich uns anzuschließen.

Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

 

Aristoteles zum „glücklichen Leben“ (Nikomachische Ethik, Buch 10)

HS | MO 16-18 | wöch. | UL 6, 3059 | R. Lo Presti

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Dieses Hauptseminar bietet eine tiefgreifende Untersuchung des 10. Buchs von Aristoteles' "Nikomachischer Ethik". Das Buch X bildet den Höhepunkt von Aristoteles' Ethiklehre und konzentriert sich auf das Ideal des glücklichen Lebens.
Aristoteles vertritt die Ansicht, dass das höchste Gut für den Menschen in der Eudaimonia besteht. Eudaimonia ist nicht einfach als hedonistisches Wohlgefühl oder als zufällige Glückseligkeit zu verstehen, sondern als der Zustand, in dem ein Individuum sein höchstes Potenzial entfaltet und sein Leben in vollkommener Harmonie und moralischer Tugend lebt. In Buch X der "Nikomachischen Ethik" vertieft sich Aristoteles in die Frage, wie Eudaimonia erreicht werden kann und welche Rolle die Verbindung von theoretischem und praktischem Leben dabei spielt.
Beim Seminar soll die Einordnung der Lüste und die grundlegende Unterscheidung zwischen Lust und Eudaimonia, die Aristoteles in Buch X behandelt, sorgfältig analysiert werden.
Ein zentraler Aspekt des Seminars wird die Diskussion über die Verbindung von Theorie und Praxis sein. Aristoteles argumentiert, dass theoretische Weisheit und philosophisches Wissen unverzichtbar für die Entwicklung moralischer Tugend und letztendlich für das Erreichen von Eudaimonia sind. Wir werden die Frage erörtern, wie diese philosophische Weisheit in die konkrete ethische Praxis umgesetzt werden kann und wie sich die theoretische Reflexion auf die praktische Lebensführung auswirkt.

Eine vollständige Literaturliste wird am Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt werden.

 

Philosophisches Kolloquium / Philosophical Colloquium

Co | Mo 14-16 | wöch. | UL 6, 2014B | R. Lo Presti

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Das Kolloquium bietet BA-, MA-Studierenden und Promovierenden die Gelegenheit, entstehende Arbeiten im Bereich der Antiken Philosophie und deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühneuzeit vorzustellen. Das Kolloquium ist sowohl für Philosophie-Studierende als auch für Studierende der Klassischen Philologie konzipiert, die an philosophischen Texten arbeiten.

Eine Voranmeldung beim Dozenten ist unbedingt erforderlich und soll bis zum Anfang des Semesters erfolgen: roberto.lo.presti@hu-berlin.de

 

Einführung in das griechische Drama

GK | Mo 12-14 | wöch. | UL 6, 3053 | O. Overwien

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In dieser Lehrveranstaltung erhalten die Studierenden einen ersten Überblick über die Inhalte, die Sprache und die Metrik des griechischen Dramas. Auch der historische, religiöse und politische Kontext der Tragödie wird nicht zu kurz kommen. Im Zentrum des Kurses wird der Hippolytos des Euripides stehen: Es mag ja durchaus Sinn ergeben, sich als Mann nicht auf Frauen einzulassen, zumindest wenn man den Weg des Glaubens oder der Wissenschaft einschlagen will. Dieser Weg wird aber kein leichter sein, und wenn die Avancen dann noch von der eigenen Stiefmutter kommen und zudem die Götter maßgeblich involviert sind, weiß man: Das Ende ist nah.

Textausgabe: Euripides Fabulae, ed. J. DIGGLE, t. 1, Oxford 1984.

Einführende Literatur: M. HOSE, Euripides. Der Dichter der Leidenschaften, München 2008; G.A. SEECK, Die griechische Tragödie, Stuttgart 2000; J. LATACZ, Einführung in die griechische Tragödie, 2. Auflage Göttingen 2003.

 

Plautus, Mostellaria

UE | Do 10-12 | wöch. | UL 6, 2014B | O. Overwien

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Philolaches hat einen großen Teil des väterlichen Vermögens für teures Essen, Alkohol und Frauen ausgegeben, den Rest dagegen einfach nur verprasst. Als sein Vater nach längerer Abwesenheit wieder nach Hause kommt, versucht der Sklave Tranio zu verhindern, dass dieser erfährt, was vorgefallen ist und tischt ihm eine Lüge nach der anderen auf. Verhindern kann er jedoch nicht, dass der ganze Schlamassel aufgedeckt wird.

Bekannt ist die Mostellaria vor allem für die Gespenstergeschichte, die Tranio zum Besten gibt. Doch man erfährt im Spiegel der Komödie noch einiges mehr über die Gesellschaft dieser Zeit, über die Generationenkonflikte und über den Gegensatz zwischen römischem und griechischem Lifestyle. Ob der Humor des Plautus noch heute funktioniert, wird sich zeigen. Auf jeden Fall wird er im Kurs ebenfalls ausgiebig thematisiert werden.

Die zu übersetzenden Passagen werden unter Moodle bereitgestellt.

Zur Einführung: J. BLÄNSDORF, T. Maccius Plautus, in: W. SUERBAUM (Hg.), Die archaische Literatur (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike 1), München 2002, S. 183-228; G. Maurach, Kleine Geschichte der antiken Komödie, Darmstadt 2005.

Textausgabe: Plauti Comoediae, rec. F. LEO, Bd. 2, Berlin 1896.

 

Ovid, Amores

GK | Do 14-16 | wöch. | UL 6, 3053 | O. Overwien

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Dass ein antiker Römer Gedichte an seine Geliebte schrieb, war nicht ungewöhnlich. Dass er darin aber die Rolle eines unsterblich Verliebten einnimmt, der sich einer Frau (domina) zu ewiger Treue verpflichtet fühlt, die sich ihm gegenüber wiederum als hartherzig, launisch und auch treulos zeigt, so dass er mitunter nächtelang an ihrer Tür vergeblich um Einlass bitten muss, war damals sicher nicht die Regel und dürfte für großes Aufsehen gesorgt haben. Ovid gehörte zu diesen sogenannten Liebeselegikern. In den Amores stellt er seine Liebesabenteuer mit einer gewissen Corinna dar. Im Kurs wird es vor allem darum gehen, wie er zum einen die von der Tradition vorgegebenen literarischen Muster übernimmt, zum anderen aber auch kreativ mit ihnen spielt.

Textausgabe: P. Ovidi Nasonis Amores, Medicamina Faciei, Ars Amatoria, Remedia Amoris, ed. E. J. KENNEY, 2. Auflage, Oxford 1994, verbesserter Nachdruck 1995 (u.ö.)

Einführende Literatur: U. SCHMITZER, Ovid, 2. Aufl., Hildesheim 2011; K. VOLK, Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012; N. HOLZBERG, Die römische Liebeselegie. Eine Einführung, 6. Auflage, Darmstadt 2015

 

Griechische Paläographie

PL / UE | Mi 10-12 | wöch. | UL 6, 3052 | O. Overwien

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In der Übung sollen die Charakteristika der Majuskel und frühen Minuskel durch gemeinsame Lektüre ausgewählter Handschriften erarbeitet werden. Ihr Ziel besteht darin, dass die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, leichter lesbare griechische Manuskripte problemlos zu entziffern. Die meisten Kodizes werden wir uns digital, d.h. in Farbe ansehen können, so dass man darüber hinaus einen Eindruck von byzantinischer Buchkunst bekommt. Ein Gang in die Staatsbibliothek am Ende des Semesters wird außerdem die Möglichkeit bieten, einige Handschriften im Original zu bestaunen.

Einführende Literatur: H. Hunger, Handschriftliche Überlieferung …; Paläographie, in: Einleitung in die griechische Philologie, hrsg. v. G. Nesselrath, Stuttgart/Leipzig 1997, S. 17-44; N. Wilson, Greek Palaeography, in: The Oxford Handbook of Byzantine Studies, ed. by E. Jeffreys u.a., Oxford 2008, S. 101-14